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Feiertage können für Menschen mit Autismus eine sehr stressige Zeit sein. Lichter, Musik und die jeweilige Dekorationen wirken zauberhaft auf manche Menschen; für Personen auf dem Autismus-Spektrum kann dies aber auch zu einer sensorischen Überlastung führen („sensory overload“) und Verunsicherung und Angst auslösen.
Der Schlüssel für die Vorbereitung auf die unvermeidbaren Veränderungen, die mit Feiertagen einhergehen, besteht darin, der Person alle wichtigen Informationen über ein Ereignis oder eine Aktivität zu geben.
  • WAS wird passieren?
  • WANN wird es passieren?
  • WER ist beteiligt?
  • WO wird es stattfinden?


Zehn Tipps zur Vorbereitung auf die Feiertage:
1. Kalender
Eine Wochenübersicht oder ein Monatskalender lassen sich nutzen, um die saisonalen Ereignisse zu markieren. Im Kalender könnte vermerkt sein, wann Dekorationen aufgebaut (oder wieder weggeräumt) werden, wann Familienmitglieder oder Freunde zu Besuch kommen oder wie lange es noch dauert, bis man Geschenke öffnen darf.


2. Visueller Plan

 
3. Materialien:
Packen Sie eine „Beschäftigungs-Tasche“, die Sie auf Reisen oder zu Veranstaltungen oder Feierlichkeiten mitnehmen können. Packen Sie Lieblingsspiele und bevorzugte Gegenstände ein, mit dem sich die Person beschäftigen kann. Wenn möglich, packen Sie die Tasche gemeinsam und lassen die Person selbst entscheiden, was sie mitnehmen möchte.


4. Soziale Geschichten:
Bereiten Sie die Person auf bevorstehende Ereignisse oder Veränderungen der Routine vor, indem Sie aufschreiben oder aufmalen, was passieren wird. Wenn möglich, bauen Sie Fotos von den Aktivitäten, Orten oder Personen ein, um die es geht.


5. Ruhezone:
Definieren Sie eine Ruhezone, wo sich die Person mit Autismus zurückziehen und entspannen kann, wenn es erforderlich wird.
6. Routinen:
Besprechen Sie in Ihrer Familie, wie man die Störung bestehender Routinen möglichst gering halten kann (z.B. Abendroutine).


7. Zeitliche Gestaltung:
Der zeitlichen Gestaltung kann zentrale Bedeutung zukommen: Wie viel Ruhezeiten braucht Ihr Kind und wann? Zu welchen Tageszeiten sind öffentliche Orte weniger besucht? Wie bedeutungsvoll ist eine Aktivität für Ihr Kind und hat es Spaß daran? Sollte man mit einer bestimmten Aktivität beginnen oder sie in einer „Erst-Dann“ Routine nach einer weniger beliebten Aktivität anbieten, um dem Kind zu helfen, sich zunächst darauf einzulassen?


8. Übung
Üben Sie mit der Person vorher, wie man Geschenke auspackt, um den Prozess und die Bedeutung zu vermitteln, wie man sich gegenseitig beschenkt.
9. Visuelle Hilfen:
Beim Auspacken der Geschenke könnten Sie einen visuellen Hinweis nutzen um anzuzeigen, wer an der Reihe ist, ein Päckchen zu öffnen (z.B. eine Weihnachtsmütze).


10. Vorbereitung auf die Geschenke
Überraschungen können Freude machen, aber auch Verunsicherung und Ängste auslösen. Manche Personen möchten gern vorher wissen, was in dem Paket ist, das sie öffnen – dann könnte man einen kleinen Teil des Inhalts beim Verpacken unbedeckt lassen. Oder man gibt der Person vorher eine Liste mit dem, was sie geschenkt bekommt.