TEACCH Tip#7 German – für Jugendliche und Erwachsene – Erlernen einer flexiblen Routine
In dieser Zeit gibt es viele Veränderungen, die ganz unterschiedliche Gefühle hervorrufen können: Verwirrung über den Virus und die damit einhergehenden Veränderungen – vielleicht gibt es virtuellen Unterricht. Oder Angst um sich selbst oder andere – Freunde und Familie. Vielleicht auch Wut, Frustration oder Langeweile.
Auf der anderen Seite könnte es sein, dass man sich weniger ängstlich fühlt, weil der Tagesablauf entspannter ist und es weniger soziale Anforderungen gibt. Vielleicht wachsen aber auch die Sorgen darüber, wie es sich anfühlen wird, wenn der Tag kommt, an dem „alles wieder so ist wie früher“.
All diese Gefühle sind sehr verständlich. Die meisten von uns werden in dieser Zeit eine Vielzahl von Emotionen erleben, weil sich so vieles verändert. Eines der besten Dinge, die wir jetzt tun können, besteht darin, an unserer Widerstandskraft und geistigen Flexibilität zu arbeiten. Wir können eine Routine für Flexibilität entwickeln, die uns hilft, in vorhersehbarer Weise mit Veränderungen umzugehen.
Viele Menschen nutzen einen Teil ihrer Zeit dafür, neue Routinen für sportliche Aktivitäten zu lernen. Sie wollen ihre Körper gesund, stark und flexibel halten. Dies ist ein guter Zeitpunkt um auch eine neue Routine für Übungen zu entwickeln, die den Geist gesund, stark und flexibel hält. Geistige Flexibilität ist genauso wichtig wie körperliche Flexibilität. Dies ist eine wichtige Fähigkeit, die man lernen, üben und verbessern kann. Wie bei allem gilt: je mehr man übt, desto besser wird man!
Der erste Schritt beim Üben einer Flexibilitätsroutine ist Achtsamkeit. Achtsamkeit heißt, dass man sich über etwas bewusst ist oder etwas bemerkt. Versuchen Sie, darauf zu achten und zu bemerken, wenn Sie sich unwohl fühlen – und erkennen Sie, dass dies durch die Veränderungen verursacht wird.
Nun sind Sie bereit, die folgende Flexibilitätsroutine zu üben:
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Stellen Sie fest, dass eine Veränderung passiert. Sie könnten zu sich selbst sagen: „Dies ist eine Veränderung!“ Das könnte Ihnen helfen, mehr Kontrolle darüber zu spüren, wie Sie auf die Veränderung reagieren.
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Atmen Sie mehrmals tief ein und aus und/oder sagen Sie einen selbstbestärkenden Satz (z.B. „Ich kann flexibel sein!“ oder „Anders heißt nicht schlecht!“).
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Fragen Sie andere, wenn Ihnen nicht klar ist, was die Veränderungen genau für Sie bedeuten. Passen Sie Ihren Tagesplan oder Aktivitäten an, um die Veränderungen zu berücksichtigen.
Hilfreiche Hinweise
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Schreiben Sie Ihre Flexibilitätsroutine auf. Machen Sie dafür eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Sie griffbereit haben, wenn Sie mit unangenehmen Veränderungen umgehen müssen.
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Sagen Sie sich die Schritte selbst vor und üben Sie Ihre Flexibilitätsroutine, bevor Sie diese tatsächlich brauchen.
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Bitten Sie ein Elternteil oder eine Bezugsperson in Ihrem häuslichen Umfeld, Sie beim Üben zu unterstützen. Die Person könnte Sie auch daran erinnern, die Flexibilitätsroutine zu nutzen.
Jeder Mensch profitiert von Vorhersehbarkeit, wenn er verunsichert ist!